Bericht: Angerberger Skitourentage (02/2020)
Meine ersten 4200 Skitouren-Höhenmeter 24.02.2020 - 01.03.2020 B.02241
Schon seit einiger Zeit spiele ich mit dem Gedanken auch im Winter in die Berge zu gehen, weshalb ich mich im Sportprogramm des Bezirks über mögliche Touren informiert habe. Dabei bin ich dann auf die Angerberger Skitourentage der Ortsgruppe Brünnstein gestoßen. Nach ein paar E-Mails mit Klaus war klar: Ich kann da auch als Anfänger mitkommen, was mich sehr gefreut hat. Im Anschluss habe ich mir dann noch Tourenskier bei einem Ski-Verleih in Wörgl reserviert. Die jetzt noch fehlende Lawinen-Ausrüstung konnte ich mir von den Naturfreunden leihen. Damit war der nötige Organisationskram erledigt und es konnte losgehen. Der erste Tag war Aschermittwoch: Treffpunkt war um 8:30 am Naturfreundehaus Brünnstein. Nach einer kurzen Erklärung wie ich die Lawinen-Rettungs-Ausrüstung bediene und wie man die Felle auf die Skier aufzieht ging es dann auch schon los. Meine erste Skitour sollte auf den Gamskopf (2205 müNN) führen. Zunächst folgten wir einer Forststraße bergauf. Dabei wurde ich in der grundlegende Gangtechnik und der Nutzung der Steighilfen unterwiesen. Anschließend folgten wir den Spuren anderer Tourengeher steil den Hang hinauf. Nach einer kurzen Pause, folgte dann eine weitere Lektion: die Spitzkehre. Von da ab ging es in Serpentinen den Berg hinauf. Die Aussicht auf die uns umschließenden weißen Berge war tatsächlich sehr schön, einzig die schwarzen Wolken über dem Inntal verhießen nichts Gutes. Etwa zweihundert Höhenmeter vor dem Gipfel war es dann so weit, dass wir das Wetter nicht mehr ignorieren konnten und uns zur Abfahrt bereit machten. Also Felle wieder abziehen und verpacken, Bindung von Aufstieg auf Abfahrt umstellen, Schuhe in den Abfahrtsmodus bringen, Helm auf und los ging's! Nachdem in der Nacht etwa 10cm Neuschnee gefallen sind, konnten wir auf weichem Schnee ins Tal fahren. Da ich noch kein besonders guter Tiefschnee-Skifahrer bin, erforderte die Abfahrt höchste Konzentration. Alles in allem bin ich aber dann doch ganz gut nach unten gekommen. Und kaum waren wir am Auto, bekamen wir die Bestätigung dafür, dass vorzeitig umdrehen eine gute Idee war: Ein Schneesturm zog über das Tal, den wir gerne durch die Fenster der Wirtschaft in
die wir einkehrten betrachteten, in dem wir uns aber nicht befinden hätten wollen.
Am nächsten Tag ging es dann auf den Gilfert (2506 müNN) von Hausstatt aus. Zunächst ging es etwas entlang einer Skipiste nach oben, anschließend folgten wir Forststraßen und Wanderwegen bis zur Waldgrenze. Im darüber liegenden offenen Gelände schlängelte sich unsere Aufstiegsspur dann durch eine Winterlandschaft aus teils meterhohen Schneeverwehungen den Berg hinauf. Oben angekommen eröffnete sich uns eine atemberaubende Aussicht auf die umliegende weiße Berglandschaft. Auf Grund des starken und kalten Windes verschoben wir die Gipfelpause auf später und starteten direkt mit der Abfahrt. Diese verlief durch den schneereichen Nordhang und führte uns zu einem sonnigen Plätzchen für unsere Pause. Anschließend ging es über eine Forststraße zurück zum Parkplatz.
Tag drei starteten wir mit dem Ziel die Pallspitze zu besteigen. In der Nacht waren etwa 15cm Neuschnee gefallen, was uns beste Bedingungen verschaffte. Los ging es bei Schneefall, auf den wechselhaftes Wetter mit einzelnen Schneeschauern und stellenweisem Sonnenschein folgte. Wenn sowohl Schneeschauer als auch Sonnenschein gleichzeitig auftraten, ergaben sich wunderschöne Lichtspiele die uns von den Strapazen des Aufstiegs ablenkten. Auf einem Sattel vor dem Gipfel angekommen, hatten wir dann fast nur noch Sonnenschein. Da der Gipfelanstieg abgeweht und nicht wirklich einladend aussah, beschlossen wir lieber noch etwas auf den gegenüberliegenden Hang aufzusteigen und dessen Abfahrt zu genießen. Nach dieser Zwischenabfahrt fellten wir erneut auf, um zur Pallscharte (~2300 müNN) aufzusteigen. Von da aus führte unsere Abfahrt durch nordseitige Hänge mit stellenweise perfektem Powder und einen flachen Wanderweg zurück zum Parkplatz.
Am vierten und damit meinem letzten Tag auf den Skitourentagen, bestiegen wir den Breiteggern (1981 müNN). Da der Aufstieg lediglich 800 hm umfasste konnten wir es diesmal ganz entspannt angehen lassen, und erst um 9:00 in Angerberg starten. Der Aufstieg gestaltete sich dann auch wie erwartet ohne Probleme. Da es bereits wieder

Gilfert

Pallspitze
Tauwetter geworden war, stellte sich die Abfahrt
als sehr kräftezehrend dar. Nachdem die Sonne vollständig aus den Wolken getreten war, wo wir ungefähr auf der Hälfte der Abfahrt waren, beschlossen wir an Ort und Stelle unsere Mittagspause zu machen und die Sonne zu genießen. Anschließend ging es weiter nach unten, wobei es gegen Ende wieder einmal eine Forststraße war, die uns davor bewahrte unsere Skier wegen Schneemangels tragen zu müssen.
Alles in allem, hatte wir also ein paar wirklich schöne Touren. Da es dann Abends und Nachmittags auf der Hütte auch noch gutes Essen, Kuchen und Kekse gab, hätten meine ersten Skitouren wohl nicht besser laufen können. Freue mich auf jeden Fall schon, nächstes Jahr mal wieder mitzukommen.
Bericht und Fotos von Martin Kronthaler (NaturFreunde OG Wassersport)